Nach Lüneburg ist Celle mit 70.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt zwischen Hannover und Hamburg und wird auch südliches Tor der Südheide genannt. Neben einem Geviert mit mehr als 400 Fachwerkhäusern bietet Celle ein Schloss im Stil der Renaissance und des Barock.
Bereits 985 wurde Celle als "Siedlung am Fluss" erstmals urkundlich erwähnt.
1378 wurde Celle mit Herzog Albrecht Residenz der Herzöge von Sachsen-Wittenberg und ab 1433 der Fürsten von Lüneburg.
Durch Herzog Ernst I. (Ernst der Bekenner) von Braunschweig-Lüneburg war Celle 1524 die erste Stadt, die sich nach Wittenberg vollständig der Reformation anschloss, und 1570 ließ Wilhelm der Jüngere, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, die Schlosskapelle bauen.
Eine kulturelle Blüte erfuhr Celle von 1665 bis 1705 unter Herzog Georg Wilhelm und seiner Gattin Eleonore d’Olbreuse. So entstanden in dieser Zeit der Französische und der Italienische Garten, das barocke Schlosstheater und eine Hugenottenkirche. Die Parkanlagen ziehen noch immer ihre Besucher in den Bann. Als 1705 der letzte Celler Herzog starb, wurde Celle an die hannoverschen Welfen vererbt. Celle verlor den Status als Residenzstadt und gehörte nun zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Als Ausgleich erhielt Celle verschiedene Verwaltungseinrichtungen wie das Oberappellationsgericht, das Zuchthaus und das Landgestüt. Der Weg zur Beamten- und Juristenstadt war so vorgegeben.
Der Begründer der Agrarwissenschaften Albrecht Thaer ließ 1786 die erste deutsche Landwirtschaftliche Versuchsanstalt in den Dammaschwiesen (heute Thaers Garten) entstehen. Heute bieten die Dammaschwiesen ein Naherholungsgebiet, das im Winter durch eine riesige natürliche Eisfläche verzaubern kann, die sich auf den Überflutungsbecken der Aller entfaltet.
Durch Spenden der Bürger wurde das Bomann-Museum 1892 gegründet. Dieses bietet u.a. einen Überblick über die Stadtgeschichte Celles.
Ein Einblick in die Entwicklung des Neuen Bauens in Deutschland lässt sich anhand dreier Siedlungen des Architekten Otto Haesler in Celle erleben - Italienischer Garten (1925), Georgsgarten (1927), Blumläger Feld (1931). Weitere Informationen zu dem Architekten Otto Haesler finden Sie unter otto haesler initiative e.V.
Eine weitere Attraktion bildet das 2000 gegründete Kunstmuseum Celle mit der Sammlung Robert Simon. Beim „Ersten 24-Stunden-Kunstmuseums der Welt” ist schon der Bau ein Kunstobjekt und weist in die Zukunft.